Der Winter ist vergangen und Chouchou freut sich, denn sie mag den Winter gar nicht.
Tief versinken die Pfoten in der Zuckerlandschaft, es gibt keine Mücken, die sie jagen kann, und was Chouchou ganz besonders traurig stimmt: Die freche Amsel ist nicht mehr da. Was hat die mit ihr getschilpt und geschimpft – stundenlang und das täglich.
Chouchou beobachtet gerne.
Unterm Dach war ein Amselnest. Es war lustig den Jungen zuzuschauen.
Die Tage werden länger und der Frühling steht schon vor der Tür.
Chouchou lässt sich den warmen Wind um die Ohrenspitzen streicheln und auf ihrem „ Jägerstand “ hat sie eigentlich eine gute Aussicht.
Tägliche Arbeit
Chouchou nimmt es sehr genau mit der Sauberkeit, das Fell muss schließlich ordentlich glänzen, man weiß ja nie, wem man tagsüber so begegnet. – Und außerdem heißt Chouchou die Schöne.
Zartes Grün
Im Garten sprießen die ersten jungen Gräser aus der Erde. Auch die Katzenminze gehört zu den Frühaufstehern. Chouchou hat das auch schon spitz gekriegt. Ein Genuss, so ein frisches Gräschen.
Nun heißt es Acht geben! „Wuschelschwanz“ ist vielleicht auch in der Nähe, die ist ganz schön gefräßig und außerdem ist das doch mein Garten, soll sie doch in Nachbars Garten grasen. Aber ich bin sicher, da gibt es solche zarten Spitzen nicht. Ab und zu kommt mal „Stacheligel“ vorbei, aber der schert sich wenig um das zarte Grün, deshalb ist er auch mein Freund.
Rollentausch
Könnt ihr euch vorstellen, dass sich jemand versteckt hat und ich muss dann suchen? So ein Spiel kann lange dauern. Ihr wisst, wovon ich spreche? Richtig! – Ein zartes Mäuslein.
Das Mäuslein denkt sich vielleicht, ich verlier die Lust am Warten und gebe auf – Weit gefehlt, mein Mäuslein; meinem scharfen Blick entgeht nichts, vielleicht wirst du ja noch mal neugierig und spitzt den Näschen aus dem Loch …
Sommerabend
Die Sonne wandert langsam Richtung Westen, als Chouchou auf die Gartenbank hüpft, sich zweimal im Kreis dreht und dann endlich eine angenehme Lage für ihr Nachmittag-Schläfchen findet.
Vögel zwitschern, ein Schmetterling sammelt noch schnell etwas Blütenstaub für das Abendbrot, der Rosenkäfer gleitet surrend über ihren Kopf. Die Pfote greift noch drohend nach ihm…
…und dann ist Chouchou im Land der Katzenträume, weit, weit weg.
Die Traumreise beginnt: Über saftige Wiesen schlängelt sie sich durch das hohe Gras, Schmetterlinge tanzen durch die Lüfte und die Sonne winkt mit ihren warmen Strahlen. Ja, wenn da jetzt noch ein Mäuslein über den Weg laufen würde…
Doch plötzlich ein lautes Donnergrollen in der Ferne, und Chouchou ist wieder von ihrer Traumreise zurück, streicht sich das Fell glatt und schaut prüfend zum Himmel und rettet sich noch schnell vor den bereits brasselnden Regentropfen.
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